Das Kunsthaus Zürich beherbergt eine der bedeutendsten Kunstsammlungen der Schweiz und präsentiert attraktive Ausstellungen. Seine hochkarätige Sammlung reicht vom 15. Jahrhundert bis in die Gegenwart:
Zu den internationalen Schwerpunkten gehören die grösste Munch-Sammlung ausserhalb Norwegens sowie die bedeutendste und umfangreichste Werksammlung Alberto Giacomettis. Weiter finden sich im Kunsthaus Bilder von Picasso, Monet, Chagall und der Expressionisten Kokoschka, Beckmann und Corinth. Neben der fast schon klassisch zu nennenden Pop Art (z.B. Warhol oder Hamilton) sind u.a. Arbeiten von Rothko, Merz, Twombly, Beuys und Baselitz vertreten.
Mittelalterliche Skulpturen und Tafelbilder (z.B. von Hans Leu d. Ä.), Gemälde des niederländischen und italienischen Barock (z.B. Domenichino und Rembrandt) sowie Höhepunkte der Schweizer Malerei des 19. und 20. Jahrhunderts wie Johann Heinrich Füssli, Giovanni Segantini, Ferdinand Hodler oder Félix Vallotton. Auch Zürcher Konkrete (z.B. Max Bill, Fritz Glarner, Verena Loewensberg) und zeitgenössische Schweizer Künstler wie Pipilotti Rist und Peter Fischli / David Weiss sowie Fotografie und Installationen sind vertreten.
Regelmässig finden Veranstaltungen wie z.B. der Tag der offenen Tür statt, an denen das Museum mit Workshops, Performances, Musik und Führungen einen Blick hinter die Kulissen bietet.
Mit Fokus auf die letzten Jahre in Berlin und Zürich widmet das Kunsthaus Zürich Wilhelm Lehmbruck (1881–1919) eine grosse monografische Ausstellung. In einer raumgreifenden Inszenierung des Schweizer Künstlers Yves Netzhammer (*1970) begegnen Plastiken, Zeichnungen, Radierungen und Gemälde einer zeitgenössischen Szenografie, die Verletzlichkeit und Menschsein eindringlich verhandelt.
Verletzlichkeit in der Kunst
Im Zentrum stehen Lehmbrucks späte Schaffensphasen in Berlin (1914–1916) und Zürich (1916–1919). In einer umfunktionierten Garage entstanden Hauptwerke wie «Sitzender Jüngling» (1916/17), die «Betende» (1918) und der «Kopf eines Denkers» (1918). Diese Figuren übersetzen Trauer, Sehnsucht und Transzendenz in berührende Formen.
Während des Ersten Weltkriegs fand Lehmbruck in Zürich Anschluss an Intellektuelle wie Fritz von Unruh, Ludwig Rubiner und Leonhard Frank. Geprägt von Begegnungen in Paris mit Rodin, Brančuşi und Modigliani widmete er sein Schaffen kompromisslos dem menschlichen Körper. Der «Weibliche Torso» (1918) markiert einen künstlerischen Wendepunkt und zugleich ein erschütterndes Vermächtnis – 1919 nahm sich Lehmbruck in Berlin das Leben.
Seine Kunst rührt an universelle Erfahrungen des Menschseins und wirkt bis heute wie ein stilles Mahnmal für Verletzlichkeit und Humanität. Yves Netzhammer setzt Lehmbrucks Werk in ein zeitgenössisches Spannungsfeld: Mit digitalen Zeichnungen, Animationen und installativen Raumbildern eröffnet er neue Perspektiven – erstmals inszeniert damit ein Gegenwartskünstler Lehmbrucks Werke.
Die Ausstellung ist eine Kooperation mit dem Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) in Zusammenarbeit mit dem Lehmbruck Museum, Duisburg. Kuratiert von Dr. Angelika Affentranger-Kirchrath und Dr. Sandra Gianfreda.
Unterstützt durch die HMSL-Stiftung und eine Stiftung, die anonym bleiben möchte.
(Bild: Wilhelm Lehmbruck, Der Gestürzte, 1915, Nachlass Lehmbruck, Staatliche Kunsthalle Karlsruhe, Foto: Andreas Drollinger)
Termine
Fr 24.10.2025 | Ausstellungseröffnung
Fr 24.10.2025 - So 18.1.2026
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Ausstellung
Druck gemacht!
Meisterwerke auf Papier von Albrecht Dürer bis Dieter Roth
Über 80 Werke aus sechs Jahrhunderten treten ans Licht: filigrane Holzschnitte, meisterhafte Radierungen und monumentale Formate machen die Vielfalt der Druckgrafik im Kunsthaus Zürich erlebbar.
Sechs Jahrhunderte Druckkunst
Die Grafische Sammlung des Kunsthaus Zürich gilt als Schatzkammer lichtempfindlicher Werke. Viele Blätter können nur für kurze Zeit gezeigt werden, bevor sie aus konservatorischen Gründen wieder ins Depot zurückkehren. Rund zehn Jahre nach der Jubiläumsausstellung zum 100-jährigen Bestehen der Sammlung richtet das Kunsthaus nun den Fokus auf die Druckgrafik – ein Medium, das oft missverstanden wird.
Die Präsentation macht deutlich, dass Druckgrafik weit mehr ist als Vervielfältigung. Durch das Spiel von Hell und Dunkel entstehen Werke von einzigartiger Wirkung, die eine eigenständige künstlerische Sprache entwickeln.
Die in Genf geborene Künstlerin Alice Bailly (1872 Genf – 1938 Lausanne) lebte von 1906 bis 1914 in Paris und entwickelte dort eigene futuristische und kubistische Ansätze. 1918 / 19 nahm sie an Dada- Veranstaltungen in Zürich teil und schloss sich der Gruppe «Das Neue Leben» an. In dieser Zeit entstanden ihre innovativen Wollbilder («tableaux-laine»), die nun im Kunsthaus gezeigt werden. Ab 1923 in Lausanne tätig, pflegte Bailly auch weiterhin Kontakte zur deutschsprachigen Schweiz. Bailly galt als eine der modernsten Künstlerinnen ihrer Zeit. Sie lehnte geschlechtsspezifische Abgrenzung ab und setzte sich über Rollenbilder hinweg.
Die Präsentation ist ein Austausch mit dem Musée cantonal des Beaux-Arts in Lausanne, wo mit substanziellen Leihgaben aus dem Kunsthaus eine Retrospektive zu Félix Vallotton stattfindet, um den 100. Todestag des Künstlers in seiner Geburtsstadt zu ehren.
(Bild: Alice Bailly, Rade de Genève ou Vol de mouettes, 1915, Musée cantonal des Beaux-Arts, Lausanne)
Termine
Fr 31.10.2025 | Ausstellungseröffnung
Fr 31.10.2025 - So 15.2.2026
Wolfgang Laib und die Sammlung des Kunsthaus Zürich
Im Rahmen der ReCollect!-Reihe
Ab 3.10.2025
Im Rahmen der Reihe ReCollect! begegnen die Werke von Wolfgang Laib Meisterwerken der Sammlung des Kunsthaus Zürich. Aus Blütenstaub, Wachs, Milch, Reis und Stein entwickelt Laib seit den späten 1970er‑Jahren eine radikal reduzierte, stille Kunst von grosser Präsenz.
Laibs Werke treten in einen transhistorischen Dialog mit rund 30 Werken aus der Sammlung – vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert. Zu sehen sind u. a. Positionen von Fra Angelico (Umkreis), Matteo di Giovanni, Philippe de Champaigne, Claude Monet, Ferdinand Hodler, Alberto Giacometti, Constantin Brancusi, Giorgio de Chirico, Max Ernst, Wassily Kandinsky, Verena Loewensberg, Piet Mondrian, Barnett Newman, Mark Rothko, Robert Ryman, Sophie Taeuber‑Arp und Lee Ufan.
Berührung des Essenziellen
Rund 50 zentrale Arbeiten Laibs machen seine Bildsprache erfahrbar: ein grossflächiges Blütenstaub‑Werk, ein Brahmanda (eiförmige Steinskulptur), Milchstein, Zikkurat, ein begehbarer Wachsraum, Reishäuser, eine Lacktreppe sowie weitere Skulpturen, Zeichnungen und Fotografien. Ergänzend zeigen wir prägende Werke aus der asiatischen Kunst, insbesondere aus Indien – darunter als besondere Leihgabe des Museum Rietberg eine bedeutende Jain‑Marmorstatue des Jina Rishabha.
Die Ausstellung findet im 1. OG des Müller-Baus statt, einem Bereich, der künftig regelmässig für den Dialog zwischen Sammlung und Gegenwartskunst genutzt wird. Laib ist hier Künstler und Kurator zugleich und entwickelt die Präsentation gemeinsam mit Senior Curator Philippe Büttner. Beide verbindet eine langjährige Zusammenarbeit, die bereits 2005 in einer grossen Retrospektive in der Fondation Beyeler sichtbar wurde.
« Kunst kann Verbindungen über viele Jahrhunderte oder gar Jahrtausende hinweg haben. » — Wolfgang Laib
Diese neue Begegnung seiner Werke mit Meisterwerken aus sieben Jahrhunderten ermöglicht den Besucher:innen nicht nur eine vertiefte Auseinandersetzung mit Laibs skulpturalen Gesten und Materialien, sondern eröffnet auch überraschende Perspektiven auf vertraute Werke der Sammlung. So entsteht ein vielschichtiger Raum, in dem Stille, Zeit und künstlerische Präsenz miteinander in Resonanz treten.
Diese Ausstellung ist unterstützt von The Leir Foundation und Thomas W. und Cristina Bechtler.
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Ausstellung
Yto Barrada
Im Rahmen der ReCollect!-Reihe
Yto Barrada kombiniert eigene Werke mit Sammlungsstücken aus ihrem Geburtsjahr 1971. Es entsteht ein Dialog über Erinnerung, Zeit, Verlust und Formen künstlerischen Widerstands.
Material, Geschichte und Widerstand
Yto Barrada (*1971 in Paris) kombiniert in ihrem Schaffen politische Analyse mit einem poetischen Umgang mit Form und Material. Ihre Arbeiten umfassen Fotografie, Film, Textil und Collage. Für die Ausstellung kombiniert sie eigene Werke mit Sammlungsstücken aus ihrem Geburtsjahr. Im Zentrum steht der Film A Day is Not a Day (2022), in dem Barrada kapitalistische Zeitlogiken und natürliche Zersetzung gegenüberstellt. Ihre Werke verhandeln Verlust, Geschichte und Naturbeobachtung als widerständige Praxis.
«La montaña invertida» – im Rahmen der ReCollect!-Reihe
Wu Tsang und Enrique Fuenteblanca entwickeln im Rahmen von «ReCollect!» eine Intervention mit Werken aus der Sammlung des Kunsthauses Zürich und einer neuen Soundinstallation. «La montaña invertida» verwandelt den Kuppelsaal in einen Raum des Hörens, Fühlens und Umdenkens.
Eine Rückkehr mit neuer Perspektive
Wu Tsang, von 2019 bis 2024 Hausregisseurin am Schauspielhaus Zürich, kehrt gemeinsam mit Enrique Fuenteblanca an den Heimplatz zurück. Im Rahmen der Reihe «ReCollect!» präsentieren sie mit La montaña invertida eine Intervention mit Werken aus der Sammlung und einer neuen Soundinstallation.
Ausgangspunkt ist das Motiv des Bergs – ein Symbol für Rückzug, Erhabenheit, Mythos. Tsang und Fuenteblanca kehren die Perspektive um: Was heisst es, aus der Tiefe zu sehen, mit den Ohren zu schauen? Ihre Intervention eröffnet andere Zugänge – jenseits etablierter Sichtweisen.
Das Kunsthaus Zürich verfügt mit rund 4000 Gemälden und Skulpturen und 95‘000 grafischen Werken, über eine der bedeutendsten Kunstsammlungen der Schweiz, vom 13. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Dauerhaft ausgestellt sind etwa zehn Prozent des Bestandes.
Höhepunkte bilden nicht nur die grösste Munch-Sammlung ausserhalb Norwegens sowie die umfangreichste Werksammlung Alberto Giacomettis, sondern auch herausragende Gemälde des Impressionismus und der klassischen Moderne – von Picasso, Monet und Chagall bis hin zu Beckmann, Kokoschka und Corinth.
Neben der Pop Art von Warhol und Hamilton sind Werke von Künstlern wie Rothko, Twombly, Beuys und Baselitz vertreten. Videoinstallationen und Fotografien wie von Fischli/Weiss oder Pipilotti Rist führen bis ins 21. Jahrhundert.
Das Kunsthaus Zürich verfügt mit rund 4000 Gemälden und Skulpturen und 95.000 grafischen Werken, über eine der bedeutendsten Kunstsammlungen der Schweiz, vom 13. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Dauerhaft ausgestellt sind etwa zehn Prozent des Bestandes.
Publikationen, Bücher, Plakate, Geschenke finden Sie im Online-Shop des Kunsthaus Zürich.
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Das Kunsthaus Zürich beherbergt eine der bedeutendsten Kunstsammlungen der Schweiz und präsentiert attraktive Ausstellungen. Seine hochkarätige Sammlung reicht vom 15. Jahrhundert bis in die Gegenwart:
Zu den internationalen Schwerpunkten gehören die grösste Munch-Sammlung ausserhalb Norwegens sowie die bedeutendste und umfangreichste Werksammlung Alberto Giacomettis. Weiter finden sich im Kunsthaus Bilder von Picasso, Monet, Chagall und der Expressionisten Kokoschka, Beckmann und Corinth. Neben der fast schon klassisch zu nennenden Pop Art (z.B. Warhol oder Hamilton) sind u.a. Arbeiten von Rothko, Merz, Twombly, Beuys und Baselitz vertreten.
Mittelalterliche Skulpturen und Tafelbilder (z.B. von Hans Leu d. Ä.), Gemälde des niederländischen und italienischen Barock (z.B. Domenichino und Rembrandt) sowie Höhepunkte der Schweizer Malerei des 19. und 20. Jahrhunderts wie Johann Heinrich Füssli, Giovanni Segantini, Ferdinand Hodler oder Félix Vallotton. Auch Zürcher Konkrete (z.B. Max Bill, Fritz Glarner, Verena Loewensberg) und zeitgenössische Schweizer Künstler wie Pipilotti Rist und Peter Fischli / David Weiss sowie Fotografie und Installationen sind vertreten.
Regelmässig finden Veranstaltungen wie z.B. der Tag der offenen Tür statt, an denen das Museum mit Workshops, Performances, Musik und Führungen einen Blick hinter die Kulissen bietet.